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Mayakultur auf Yucatán

Pyramide Kukulkan in Chichen Itza
Um das Leben der Maya und ihre Kultur ranken sich auch heute noch zahlreiche Mythen, denn vieles konnte bis jetzt nicht erforscht werden. Schriftzeichen, die Rätsel aufwerfen und beeindruckende Ruinen und Bauten locken Touristen aus der ganzen Welt an die magischen Orte, die einst Heimat einer der höchst entwickelten Kulturen des amerikanischen Kontinents waren. Die Mayas siedelten sich in Gebieten wie Belize, Honduras, Guatemala und El Salvador an, eine Konzentration der Maya-Kultur fand jedoch auf der Halbinsel Yucatan statt. Rätselhaft ist bis heute geblieben, warum sie sich gerade dort niedergelassen haben. Sie bauten auf Yucatan gewaltige Städte, die jedoch in der Zeit um 900 n. Chr. wieder verlassen wurden. Auch heute noch entdecken Forscher immer wieder alte Ruinen oder ganze Siedlungen, die vollkommen vom Dschungel überwuchert sind. Die Erforschung der Maya-Kultur steckt praktisch noch in den Kinderschuhen, denn sie begann erst im 18./19. Jahrhundert als Forscher einzelne, überwucherte Tempel entdeckten. Am Anfang konzentrierten sich die Untersuchungen auf große Städte und Bauwerke, erst Mitte des 20. Jahrhunderts interessierte man sich auch für die Menschen, die diese einzigartigen Stätten erschaffen haben. Die Geschichte der Maya-Kultur wird in drei Hauptphasen eingeteilt. Aus der vorklassischen Zeit, etwa um 2.000 v. Chr., gab es erste Funde, die auf Menschen hinweisen, die sich auf späterem Maya-Gebiet niedergelassen haben. Es wird vermutet, dass sie aus dem asiatischen Raum kamen. Die ersten Tempelbauten der Mayas werden auf die Zeit um 500 v. Chr. datiert. Schriftzeichen aus dieser Zeit wurden nicht entdeckt.

Die großen Maya-Orte, wie zum Beispiel Chichen Itza und Palenque, entstanden in der klassischen Zeit zwischen 400 und 900 n. Chr. Es wird vermutet, dass in den größeren Orten jeweils mehrere zehntausend Menschen gelebt haben. In der klassischen Zeit wurden also die Gebäude und Städte erbaut, die auch heute noch für Touristen und Forscher gleichermaßen interessant sind.

In den Jahren 900 bis 1.500 n. Chr., der nachklassischen Zeit, wurden die großen Maya-Städte verlassen und der größte Teil der Bevölkerung verschwand. Die Mayas, die auf Yucatan verblieben, bauten keine großen Tempel oder Bauwerke mehr. Dass sie ab dem Zeitpunkt nicht mehr für Herrscher, sondern für ihren eigenen Wohlstand arbeiteten, ist ebenfalls nur eine Vermutung.

Observatorium Chichen Itza
Einige kulturelle Errungenschaften zeichnen das Leben der Mayas aus. So sorgten sie für einen sehr gut organisierten Anbau von Nahrungsmitteln, wie Gemüse und Getreide. Hierzu war es notwendig, Bewässerungssysteme zu entwickeln, um eine gute Ernte zu erzielen. Vorausschauend wurden darunter Stauseen angelegt, die in Trockenzeiten eine optimale Wasserversorgung gewährleisteten. Die Schrift der Mayas wurde zum größten Teil von Forschern entschlüsselt, etwa 800 Zeichen wurden bis heute gefunden. Es wird vermutet, dass die Mayas sogar Observatorien bauten und die Sternenkunde eine große Rolle in ihrer Kultur spielte. Bei der Entschlüsselung der Schrift stellten Forscher fest, dass die Mayas kein friedliebendes Volk waren. Es wurden ständig Kriege geführt und Menschenopfer waren die Regel. Ziel eines Krieges war nicht, Land hinzu zu gewinnen, sondern viele Gefangene zu nehmen, die anschließend geopfert wurden.

Viele Menschen nahmen lange an, die Mayas seien ausgestorben. Die Nachfahren lebten bis ins 16. Jahrhundert in Selbstbestimmung. Erst dann, nach der Ankunft der Spanier, wurden blutige Kriege geführt, bei denen die Mayas als Verlierer hervorgingen. Bedeutende Relikte wurden von den Spaniern zerstört, sowie auch die große Maya-Stadt Tayasal. Dies bedeutete gleichzeitig das Ende der einzigartigen Maya-Kultur. Die meisten Nachfahren, es sind insgesamt noch rund sechs Millionen, leben heute im Gebiet Guatemala. Das Leben der Nachfahren wird auch heute noch von Ritualen und Traditionen bestimmt, findet aber meist in Armut statt.





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